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20 Prozent weniger - mindestens!
20 Prozent weniger - mindestens!
Aber wie viel ist „viel“? Ob der Verbrauch zu hoch oder schon sparsam ist, lässt sich im Vergleich mit anderen typischen Gebäuden oder Haushalten ermitteln. In wenigen Schritten und mit Hilfe der Tabelle und der Farbskala können Sie selbst eine erste Einschätzung vornehmen. Sie benötigen nur die Grundrechenarten und Ihren Jahres-Heizenergieverbrauch - dies ist die Menge an Endenergie, die in einem Jahr dem Haus für die Heizung und die Warmwasserbereitung zugeführt wird.
Verbrauchsdaten heraussuchen
Für das eigene Haus oder eine Wohnung mit Etagenheizung können die Verbrauchsdaten aus der Jahresabrechnung des Energielieferanten entnommen werden. Bei einer Ölheizung ist zu beachten, dass die getankte Heizölmenge nicht dem Jahresverbrauch entspricht. Hier ist eine Füllstandsanzeige wichtig, die immer an einem festen Tag im Jahr abgelesen wird, etwa am 31. Dezember. Dazu ein Beispiel: Am 1. Januar sind noch 500 Liter im Tank. Im Juli werden 2.000 Liter dazu getankt. Am Jahresende sind noch 1.000 Liter übrig. Daraus ergibt sich ein Jahresverbrauch von
500 Liter + 2.000 Liter – 1.000 Liter = 1.500 Liter
Bei einer Mietwohnung in einem zentral beheizten Gebäude finden sich die Daten in der jährlichen Heizkostenabrechnung. Dort steht immer der Gesamtverbrauch des Hauses (zum Beispiel unter „Gesamtheizkosten“ oder „Heiz- und Warmwasserkosten“). In die Tabelle sollte der Verbrauch der Wohnung eingetragen werden, den man mit Hilfe des Dreisatzes aus dem Verhältnis der eigenen Einheiten zur Gesamtzahl der Einheiten ableiten kann.
Dazu geht man folgendermaßen vor:
Wohnungsverbrauch = (Gesamtverbrauch : Gesamteinheiten) x Wohnungseinheiten
Der Verbrauch kann in unterschiedlichen Einheiten angegeben sein, bei Heizöl zum Beispiel in Liter, bei Gas in Kubikmeter (m³). Für den Vergleich wird die Angabe in Kilowattstunden (kWh) benötigt. Dies können Sie einfach mit Hilfe der Tabelle umrechnen. Ein Liter Heizöl entspricht beispielsweise 10 kWh Endenergie.
Da der Jahresverbrauch - abhängig von der Witterung - schwanken kann, sollten Sie für eine möglichst genaue Einschätzung den Durchschnittswert der letzten drei Jahresverbräuche ermitteln und in der Tabelle eintragen. Es können auch mehrere Energieträger berücksichtigt werden, zum Beispiel, wenn zusätzlich zur Zentralheizung noch ein Holzofen betrieben wird.
Ermitteln und bewerten Sie Ihren Energieverbrauch: Formular Energieverbrauchskennwert Heizung
Energieverbrauchskennwert ermitteln
Aus dem Heizenergieverbrauch lässt sich rechnerisch ein Energieverbrauchskennwert ermitteln. Dabei wird der Gesamtenergieverbrauch für Heizung und Warmwasser durch die beheizbare Wohn- und Nutzfläche des Hauses bzw. der Wohnung geteilt. Bei einer Mietwohnung findet sich die Wohnfläche in der Heizkostenabrechnung oder dem Mietvertrag.
Wird das Warmwasser nicht über die Heizungsanlage erzeugt, sondern zum Beispiel mit einem elektrischen Durchlauferhitzer oder Boiler, dann muss der geschätzte Verbrauch für die Warmwasserbereitung vorher in der Tabelle noch ergänzt werden. Zur ersten Einschätzung kann man hier 600 kWh pro Person und Jahr annehmen.
Verbrauch bewerten
Der so ermittelte Energiekennwert lässt sich anhand der Farbskala bewerten. Je höher der Wert ist, umso schlechter ist die Energieeffizienz des Gebäudes und der Heizungsanlage. Liegt der Wert deutlich über 100 kWh pro Quadratmeter und Jahr, ist es empfehlenswert, in absehbarer Zeit den Dämmstandard des Hauses und/oder die Heizungsanlage zu modernisieren.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale kann Ihnen bei der Ermittlung und Bewertung Ihres Energieverbrauchs helfen. Das Beratungsangebot finden Sie hier.
Verbrauch im Blick behalten!
Sie sollten ihren Verbrauch regelmäßig kontrollieren. Zum Beispiel, indem Sie einmal im Monat den Gaszähler ablesen oder den Füllstand des Öltanks oder Pelletlagers notieren. So erkennen Sie einen steigenden Verbrauch schneller und können rechtzeitig gegensteuern, noch bevor eine hohe Nachzahlung droht.
20 Prozent weniger - mindestens!