"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.8: Heizung warten und einstellen

Regelmäßige Heizungswartung und passende Heizungseinstellungen sind wichtig.
Handwerker mit Werkzeug an einer Gastherme
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20 Prozent weniger - mindestens!

Regelmäßige Wartung der Heizung

Nur eine intakte Heizung kann effizient und sparsam arbeiten. Daher sollte jede Heizungsanlage regelmäßig durch eine Fachfirma gewartet werden, am besten einmal im Jahr. Die Lebensdauer der Heizungsanlage kann dadurch verlängert werden und die Heizkosten steigen nicht unnötig. Bei der Wartung wird die Funktion aller Bestandteile kontrolliert, Verschmutzungen entfernt sowie Einstellungen und Regelung kontrolliert. Außerdem werden Verschleißteile ausgetauscht. Vor allem bei einer Ölheizung ist eine regelmäßige Wartung und Reinigung empfehlenswert, denn jeder Millimeter Ruß auf den Heizflächen eines Ölkessels erhöht den Verbrauch um bis zu 5 Prozent. Für die Wartung ist der oder die Haus- oder Wohnungseigentümer:in verantwortlich. In Mietwohnungen gehören die Wartungskosten allerdings zu den umlagefähigen Nebenkosten.

Verpflichtende Heizungsprüfung
Seit August 2022 gibt es für alle Eigentümer:innen von Gebäuden mit Gasheizungen die Verpflichtung1 innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Heizungsprüfung (auch Heizungs-Check) durchführen zu lassen. Damit sollen Einsparpotentiale der Heizungsanlage identifiziert und Empfehlungen zur Sanierung gegeben werden. Der Heizungs-Check ist keine Wartung, kann aber im Rahmen der Heizungswartung durchgeführt werden. Ergibt die Prüfung Optimierungsbedarf, so ist diese bis spätestens 15. September 2024 durchzuführen.

1 Gemäß §2 der "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen" (EnSimiMaV).

Heizkurve richtig einstellen

Die Regelungstechnik spielt für einen sparsamen und effizienten Betrieb der Heizungsanlage eine wichtige Rolle. Ist die Regelung gut eingestellt, können der Energieverbrauch auf das notwendige Minimum reduziert und gleichzeitig alle Komfortansprüche erfüllt werden. An milden Wintertagen wird weniger Energie benötigt, um ein Gebäude auf angenehme Temperaturen zu bringen als bei Frost. Daher müssen Zentralheizungen schon lange abhängig von der Außentemperatur (witterungsgeführt) oder der Raumtemperatur und der Zeit geregelt werden. Dennoch gibt es hier noch ein großes Einsparpotential. Denn nicht selten stehen Heizungsregelungen noch auf der „Werkseinstellung“ und sind nicht an das örtliche Klima oder einen nachträglich verbesserten Dämmstandard des Gebäudes angepasst. Von besonderer Bedeutung ist bei witterungsgeführten Regelungen die Einstellung der Heizkurve (auch Heizkennlinie). Mit der Heizkurve wird bestimmt, mit welcher Temperatur das Heizwasser zu den Heizkörpern gelangt (Vorlauftemperatur), damit das Gebäude, je nach Außentemperatur, auf die gewünschte Temperatur gebracht werden kann. Ist die Heizkurve nicht richtig eingestellt, kann das bei zu hohen Vorlauftemperaturen zu unnötigen Wärmeverlusten führen. Zu niedrige Temperaturen verhindern, dass es im Haus ausreichend warm wird. Vor allem nach einer Dämmung oder dem Fenstertausch lohnt es sich, die Einstellungen anzupassen. Durch den verminderten Wärmebedarf können die Heizkurve und somit die Vorlauftemperatur niedriger eingestellt werden. Um die richtige Einstellung zu finden, ist es ratsam, einen Heizungsfachbetrieb hinzuzuziehen.

Wer Zugang zum Heizkessel oder der Heiztherme hat, kann auch selber Änderungen an der Einstellung der Heizkurve vornehmen. Wie das geht, wird in der Broschüre der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz „Heizung mit Qualität“ beschrieben. Aber Achtung: In einer Mietwohnung darf man ohne Erlaubnis des Vermietenden keine Änderungen an den Heizungseinstellungen vornehmen.

Zeiten für Warmwasser optimal einstellen

Warmes Wasser wird am Tag nicht durchgehend benötigt, meist nur morgens oder abends, wenn geduscht wird. Daher kann es sich lohnen, die Aufheizzeiten des Warmwasserspeichers zu begrenzen. So kann der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Ist der Speicher an eine Zentralheizung angeschlossen, lässt sich ein Zeitprogramm für die Warmwasserbereitung oft direkt an der Heizungsregelung einstellen. Abgestimmt auf den individuellen Bedarf kann genau der Zeitraum festgelegt werden, in dem der Warmwasserspeicher aufgeheizt werden soll. So wird ein ständiges Nachheizen des Speichers verhindert, wenn kein oder wenig warmes Wasser benötigt wird. Wie oft der Speicher aufgeheizt werden sollte, hängt von seinem Fassungsvermögen und dem persönlichen Warmwasserbedarf ab. Bei einem gut gedämmten Speicher mittlerer Größe (ca. 150 bis 180 Liter) genügt es häufig, den Speicher einmal am Tag aufzuheizen, zum Beispiel am Morgen. Testen Sie am besten selbst aus: Wird das Wasser bei der Abenddusche am Ende zu kühl, kann ein zweites Aufheizen eingestellt werden.

Die Speichertemperatur sollte 55°C nicht unterschreiten. Das hat hygienische Gründe und dient dem Schutz vor gesundheitsgefährdenden Legionellen. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern gilt der Wert als Empfehlung, bei Großanlagen ist er durch die Trinkwasserverordnung vorgegeben.

Sommerbetrieb nicht vergessen

Die meisten Heizanlagen sind auch für die Warmwasserbereitung zuständig, die das ganze Jahr über erfolgt. Ist die Heizperiode vorbei, können diese Anlagen auf Sommerbetrieb umgestellt werden. Das bedeutet, dass die Heizungsfunktion abgestellt und nur die Warmwasserbereitung in Betrieb gehalten wird. Neben Heizenergie spart das auch Strom, denn die Heizungspumpe muss ebenfalls nicht laufen. Wann es Zeit für die Umstellung ist, hängt nicht nur von der Witterung und dem persönlichen Empfinden ab. Denn in gut gedämmten Häusern ist die Heizperiode deutlich kürzer als in wenig gedämmten Altbauten. Die typische Heizperiode geht von Ende September/Anfang Oktober bis Ende April/Anfang Mai – je nachdem, wie gut das Gebäude gedämmt ist.

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