"20 Prozent weniger Stromverbrauch & Heizenergie": Warmwasser sparen ohne Gänsehaut
Wasser zu erhitzen, benötigt sehr viel Energie. Bei Haushalten, die sowohl im Bad als auch in der Küche ihr Wasser mit Strom erhitzen, macht der daraus resultierende Stromverbrauch schnell ein Drittel des Gesamtverbrauchs aus. Rund um die Warmwasserbereitung gibt es viele einfache Möglichkeiten Energie zu sparen. Und das ganz ohne Komfortverlust.
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20 Prozent weniger - mindestens!
Duschen
Besser Duschen statt baden
Wer Warmwasser sparen möchte, sollte lieber duschen statt ein Vollbad zu nehmen. Dazu ein Rechenbeispiel: Im Durchschnitt fasst eine Badewanne etwa 150 Liter Wasser. Ein normaler Duschkopf hat einen Durchfluss von ca. neun bis zwölf Litern pro Minute. Ist die Dusche fünf Minuten lang voll aufgedreht, verbrauchen Sie für einmal Duschen ca. 45–60 Liter Wasser, also nur etwa ein Drittel. Aber Achtung: umso länger geduscht wird, desto eher schmilzt der Vorteil. Wer 10 Minuten unter einer Regendusche mit großem Durchfluss steht, kann sogar mehr verbrauchen als beim Baden.
Duschen: Dauer und Wassertemperatur senken
Kalt duschen muss niemand, beim Duschen sparen geht auch ohne frieren. Wie hoch der Energieverbrauch für eine warme Dusche ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählt nicht nur, wie viel Wasser durch den Duschkopf fließt, sondern auch, wie lange und mit welcher Temperatur geduscht wird. Ein großes Einsparpotential liegt also in den persönlichen Gewohnheiten. Durch kleine Änderungen, die keinen Cent kosten, wie eine Minute kürzer Duschen (zum Beispiel das Wasser beim Einseifen ausschalten) und die Reduzierung der Wassertemperatur um nur ein Grad, kann der Verbrauch schon stark verringert werden.
Mit dem Duschrechner können Sie ermitteln, was eine warme Dusche Sie aktuell kostet. Zudem können Sie ausprobieren, wie viel durch kleine Änderungen oder den Einbau eines Sparduschkopfes eingespart werden kann.
Die Höhe der Kosten fürs Duschen wird auch stark vom Energieträger beeinflusst, mit dem das Wasser erwärmt wird. So ist die Warmwasserbereitung mit Strom, zum Beispiel mit einem elektrischen Durchlauferhitzer, nach wie vor besonders teuer. 5 statt 6 Minuten Duschdauer bedeuten schon rund 17 Prozent weniger Energieverbrauch. Wer dann noch die Wassertemperatur um 1-2 Grad senkt, kann weitere 5 Prozent Strom sparen. Noch mehr bringt der Verzicht auf die Badewanne: Wer statt eines Vollbades mit ca. 150 Litern Wasser nur 5 Minuten duscht, senkt den Strom- und Wasserverbrauch um rund zwei Drittel. In der Summe können die hier vorgeschlagenen Maßnahmen den Stromverbrauch fürs Duschen und Baden halbieren. In einem Vier-Personen-Haushalt lassen sich damit leicht einige 100 Euro Stromkosten sparen. Unter Umständen kann eine Warmwasserbereitung mit Strom aber auch vorteilhaft sein: Wenn die Zapfstelle bei einer zentralen Versorgung sehr weit vom Heizkessel entfernt liegt. Wird dann das Warmwasser aus Komfortgründen in einer Zirkulationsleitung ständig im Kreis durchs Haus gepumpt, können die hohen Verluste in den Warmwasserleitungen zum Nachteil werden. Dann kann der elektrische Durchlauferhitzer sogar günstiger sein.
Sparduschkopf einbauen
Im Bad kann der Wasserverbrauch ohne großen Komfortverlust durch Sparduschköpfe gesenkt werden. Dabei wird der Wasserstrahl mit Luft gemischt, der Durchfluss wird reduziert, ohne dass es sich weniger anfühlt. Einen Sparduschkopf gibt es ab etwa 20 Euro und man kann damit bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs sparen. Dabei ist entscheidend, wie viel Wasser pro Minute durch den Duschkopf fließt.
Normale Duschköpfe haben eine Durchflussmenge (Schüttmenge) von etwa neun bis zwölf Litern pro Minute. Duschköpfe, die weniger als neun Liter pro Minute verbrauchen, sind sparsam. Ein Durchfluss von mehr als zwölf Litern ist unverhältnismäßig hoch. Bei großen Regenduschen können sogar mehr als 20 Liter pro Minute fließen. Beispiel: Ein Sparduschkopf mit einer Durchflussmenge von rund 8 Litern pro Minute (l/min) führt gegenüber einem herkömmlichen Duschkopf mit 12 l/min zu einem 33 Prozent geringeren Verbrauch. Noch höher ist das Sparpotential gegenüber großen Regenduschen.
So einfach können Sie den Durchfluss für Ihren vorhandenen Duschkopf ermitteln:
Nehmen Sie einen Zehn-Liter-Eimer und eine Stoppuhr oder das Smartphone. Halten Sie den Duschkopf über den Eimer und stellen Sie die Duscharmatur so ein, wie Sie es normalerweise zum Duschen tun. Dann messen Sie die Zeit, bis der Eimer mit zehn Litern gefüllt ist.
Rechenbeispiel:
Der Eimer ist in 50 Sekunden mit 10 Litern gefüllt.
Durchfluss durch den Duschkopf:
10 Liter : 50 Sekunden = 0,2 Liter pro Sekunde
× 60 Sekunden pro Minute = 12 Liter pro Minute
Hat Ihr aktueller Duschkopf einen Durchfluss von mehr als neun Litern pro Minute, sollten Sie sich einen Sparduschkopf anschaffen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Durchflussmenge in Litern pro Minute auf der Verpackung oder in der Beschreibung angegeben ist. Denn Begriffe wie „eco“ oder „sparsam“ sind nicht geschützt und deshalb kein Beleg für wirkliche Sparsamkeit.
Vorsicht! Durchflussbegrenzer in Armaturen, Einhebel- und thermostatischen Mischbatterien eignen sich häufig nicht für hydraulische Durchlauferhitzer.
Duschen: Auch auf die Hebelstellung kommt es an
Auch die Art der Armatur beeinflusst den Verbrauch an warmem Wasser. Vorteilhafter als Zwei-Griff-Armaturen sind Einhebel- und thermostatische Mischer, weil bei ihnen die eingestellte, gewünschte Temperatur direkt zur Verfügung steht. Bleibt der Hebel nach dem Duschen immer in der richtigen Stellung stehen, müssen Sie das Wasser nicht mehr laufen lassen und die Armatur verstellen, um Ihre Wunschtemperatur zu finden. Sie vergeuden weniger Wasser und Energie. Mit einer thermostatischen Mischarmatur kann man die Wassertemperatur genau einstellen.
In vielen Situationen, wie z. B. Händewaschen und Zähneputzen werden nur sehr geringe Wassermengen benötigt. Oft reicht es, sich hier mit kaltem Wasser zu begnügen. Bis das warme Wasser am Hahn ankommt, ist man teilweise schon fertig, „verbraucht“ wird es trotzdem, da es jetzt in den Leitungen steht und abkühlt, bevor wieder Wasser benötigt wird. Am Waschbecken ist es daher sinnvoll, Einhebelmischer immer auf kalt zurückzustellen, also nach ganz rechts. Dann kann man bei jedem Händewaschen entscheiden, ob kaltes Wasser genügt oder man doch lieber warmes haben möchte. Wer sich für kaltes Wasser entscheidet, spart Energie.
Strahlregler
Mit einem Strahlregler, auch bekannt unter dem Handelsnamen „Perlator“, kann bei der Armatur am Waschbecken die Wassermenge begrenzt werden. Der Strahlregler sitzt am Auslauf des Wasserhahns und formt den austretenden Wasserstrahl. Gute Sparregler reduzieren den Durchfluss von 12 Liter pro Minute auf bis unter sechs Liter pro Minute, indem dem verringerten Wasserstrahl Luft beigemischt wird. Gefühlt bleibt so trotzdem der volle Strahl erhalten. Um Wasser zu sparen, kann die alte Mischdüse durch einen Spar-Strahlregler ersetzt werden. Ein Spar-Strahlregler kostet nur wenige Euro und senkt den Verbrauch am Wasserhahn um bis zu 30–50 Prozent. So tauschen Sie einen Strahlregler aus: Schrauben Sie den alten Strahlregler einfach ab und ersetzen ihn durch einen sparsamen. Achten Sie dabei auf den Gewindedurchmesser und auf Innen- oder Außengewinde.
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Energiespar-Armatur
Wer eine neue Armatur benötigt, kann sich für eine Energiespar-Armatur entscheiden. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Bei manchen Modellen fließt auch dann nur kaltes Wasser, wenn der Hebel in der beliebten Mittelstellung steht. Häufig ist die Durchflussmenge automatisch begrenzt oder sie kann individuell dosiert werden. Teilweise ist auch ein kleiner Widerstand eingebaut, der verhindern soll, dass die Armatur voll aufgedreht wird.
Kleinspeicher
Wenn Sie Kleinspeicher zum Bereitstellen von warmen Wasser nutzen, sollten Sie wissen, dass hier ständig Wasser auf Temperatur gehalten wird. Trotz guter Dämmung geht immer ein Teil der Wärme verloren, so dass nachgeheizt werden muss. Prüfen Sie, ob das Gerät den ganzen Tag laufen muss, oder ob zum Beispiel mit einer Zeitschaltuhr die Betriebszeiten begrenzt werden können. Ebenfalls wichtig: je geringer die eingestellte Temperatur und somit die Differenz zwischen Wasser- und Raumtemperatur, desto geringer sind die Wärmeverluste.
Kochen
Gespart werden kann auch beim Kochen von Tee, Nudeln, Kartoffeln, etc. Am wichtigsten ist dabei, immer nur so viel Wasser zu erhitzen wie wirklich gebraucht wird. Oft verbleiben zum Beispiel erhebliche Mengen zu viel gekochten Wassers im Wasserkocher und kühlen dort wieder ab ohne genutzt zu werden. Kleine Wassermengen (bis 2 Liter) kann man in der Regel mit dem Wasserkocher energieeffizienter erhitzen als auf dem Herd. Nur ein Induktionsherd ist hier ähnlich sparsam.
Energieberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.
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