Wer über ein eigenes, geeignetes Dach verfügt, kann auch eine größere Anlage installieren. Auf Einfamilienhäusern können typischerweise Anlagen mit einer Leistung von 5 bis 10 kW realisiert werden. Damit können ohne Speicher bis zu 30 Prozent und mit Speicher bis zu 60 Prozent des Stromverbrauchs einer vierköpfigen Familie gedeckt werden. Im Sommer wird von solchen Anlagen in der Regel mehr Strom erzeugt, als verbraucht wird. Der überschüssige Strom wird dann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Photovoltaikanlagen der oben genannten Größenklasse kosten aktuell zwischen 12.000 und 20.000 Euro, für einen Stromspeicher sind zusätzlich 4.000 bis 7.000 Euro zu veranschlagen. Demgegenüber stehen die Einsparungen beim Stromeinkauf und die Einspeisevergütung, die derzeit 8,2 Cent je Kilowattstunde für Anlagen mit einer Leistung bis 10 kW beträgt. Durch die hohen Investitionen amortisiert sich eine solche Anlage nach etwa 15 Jahren. Die Solarmodule sind allerdings auch für eine lange Lebensdauer ausgelegt und produzieren in der Regel auch deutlich länger als 20 Jahre zuverlässig Strom.
20 Prozent weniger - mindestens!
Das geht nicht nur im eigenen Haus, sondern auch in einer Miet- oder Eigentumswohnung. Durch die Installation einer kleinen PV-Anlage, auch Stecker-Solar-Gerät oder Balkonkraftwerk genannt, zum Beispiel am Balkon oder an der Hausfassade, kann ein Teil des Stromverbrauchs selbst gedeckt werden.
Der produzierte Strom wird dabei direkt über eine Steckdose in das Stromnetz der Wohnung eingespeist und von gleichzeitig betriebenen Verbrauchern, wie zum Beispiel Internetrouter, Kühlschrank oder Spülmaschine, genutzt. Dadurch können in Abhängigkeit von der Höhe des Gesamtverbrauches ca. 10 bis 15 Prozent des Haushaltsstrombedarfs gedeckt werden. Wird mehr Strom erzeugt als zur gleichen Zeit im Haushalt benötigt wird, fließt der Rest ins öffentliche Stromnetz. Da bei derart kleinen Anlagen nur eine sehr geringe Strommenge ins Netz fließt, wird in der Regel auf eine Einspeisevergütung verzichtet, um zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu vermeiden. Stecker-Solargeräte bestehen aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter, einem Anschlusskabel und dem nötigen Montagematerial. Die Leistungsgrenze für solche selbst zu installierenden und vereinfacht anzumeldenden Mini-Anlagen liegt bei 600 Watt Wechselrichterleistung, eine Erhöhung auf 800 Watt wird derzeit diskutiert. Sie kosten zwischen 500 und 1.000 Euro und können zu einer Stromkosteneinsparung von ca. 60 bis 130 Euro pro Jahr führen. Die Anschaffung hat sich in der Regel nach 10 Jahren bezahlt gemacht.
Ausführliche Informationen zum Thema "Photovoltaik" bieten die Broschüren der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz:
www.verbraucherzentrale-rlp.de/20prozentweniger
20 Prozent weniger - mindestens!