- Aktionstage wie Black Friday oder Cybermonday verleiten häufig zu unüberlegten Spontankäufen.
- Unnütze Käufe sind nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern belasten unnötig CO2-Bilanz und Ressourcen.
- Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man auch in der größten Rabattschlacht gut, sicher und nachhaltig shoppen kann.
Die beliebten Aktionstage Black Friday und Cyber Monday sollen laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Jahr wieder gigantische Umsätze von rund 5,7 Milliarden Euro für den Handel bringen. Das wären satte 22 Prozent mehr als im Vorjahr – trotz oder gerade wegen der Preiskrise. Die Hoffnung, die ersten Weihnachtsgeschenke oder größere Anschaffungen möglichst günstig kaufen zu können, lockt viele Menschen ins Rennen um die angepriesenen hohen Rabatte.
„Die Rabatte fallen häufig gar nicht so saftig aus wie es die Werbung suggeriert. Das haben Untersuchungen in der Vergangenheit immer wieder gezeigt“, so Heike Troue, Vorständin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Vermeintliche Nachlässe verleiten eher dazu, spontan anders und mehr einzukaufen als eigentlich geplant.“ Dadurch entfällt nicht nur der Spareffekt, sondern der Kauf nicht benötigter Produkte trägt zur Verschwendung von Ressourcen bei. Produktion und Versand von Waren verursachen zudem Emissionen und belasten die Klimabilanz.
Verbraucherschutzministerin Katharina Binz mahnte zur Wachsamkeit: „Seien Sie bei allen Rabattaktionen kritisch und lassen sich auch durch einen künstlich erzeugten Zeitdruck oder gigantische Preisversprechen nicht hinters Licht führen. Es gibt in jedem Jahr wieder schwarze Schafe, die sich über „dark patterns“ oder „Fake-Shops“ an Ihnen bereichern wollen. Mit dieser Haltung unterstützen Sie auch die Unternehmerinnen und Unternehmer, die transparent und fair mit Ihnen umgehen. Für mich sind Events wie der Black Friday oder der Cyber Monday immer auch eine Chance, als Verbraucherinnen und Verbraucher ein Zeichen für nachhaltigen und sozial verantwortlichen Konsum zu setzen.“
Wer umdenkt, kann die Aktionstage zum Entdecken wirklich günstiger Schnäppchen statt unnützer Dinge nutzen. Und nebenbei zu einem sorgsameren Umgang mit unserem Planeten beitragen.
Diese Tipps der Verbraucherzentrale helfen beim Sparen und nachhaltig konsumieren:
Sorgfältig planen
Eine Einkaufsliste der benötigten Anschaffungen hilft beim überlegten Konsum und kann Spontankäufen vorbeugen, die hinterher bereut werden. Achtung: Wer vor allem deswegen kaufen will, weil es so günstig ist, tappt in die Schnäppchenfalle.
Alternativen prüfen
Vielleicht kann das Benötigte statt neu gekauft auch geliehen oder gemietet oder ein vorhandenes Gerät repariert werden. Günstiger und ressourcenschonender als der Kauf von Neuware ist auch ein Gebrauchtkauf.
Produkte und Preise recherchieren
Wer vorher schon weiß, welche Produkte zum eigenen Bedarf passen, kann gezielt und schneller nach den günstigsten Angeboten suchen und prüfen, zu welchem Preis das Produkt üblicherweise angeboten wird. Preisvergleichsseiten im Netz zeigen die Preise des gesamten letzten Jahres und nicht nur der letzten 30 Tage an. So kann schnell zwischen echtem Schnäppchen und reinem Blendwerk unterschieden werden.
Billigprodukte meiden
Extrem billige Produkte sind häufig auch extrem minderwertig. Solche Produkte haben oft nur eine kurze Lebensdauer und landen im schlimmsten Fall nach kurzer Zeit im Müll. Derartige Wegwerfartikel belasten nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima.
Retouren vermeiden
Verträge im Internet können zwar binnen 14 Tagen widerrufen und die Ware zurückgeschickt werden. Aber: Jede Rücksendung kostet Zeit, verursacht erneut Emissionen und kann unter Umständen auch teuer werden: Manchmal müssen die Rücksendekosten selbst getragen werden, wenn der Händler vorab darüber informiert.
Weitere Tipps rund um die Schnäppchenjagd bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite.
VZ-RLP