Genug Betrug: Vorsicht beim Spenden

Pressemitteilung vom
Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale warnen vor unseriösen Spendenaufrufen
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Alle Jahre wieder rufen in den Wochen vor Weihnachten Organisationen per Post, in der Fußgängerzone oder auf Social-Media-Kanälen zu Spenden auf. Kriminelle missbrauchen humanitäre Notlagen und versuchen auf verschiedenen Wegen die Solidarität durch Fake-Spendenaufrufe auszunutzen. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben Tipps, wie man seriöse Spendenaufrufe von dubiosen Sammlern unterscheiden kann.

Vorsicht bei Spendenwerbung in sozialen Netzwerken
Auch auf Instagram und Facebook rufen Kriminelle zu vermeintlichen Spenden auf. Diese geben sich als Organisationen aus, die Spenden sammeln. Das können erfundene Institutionen sein, aber auch bekannte Hilfsorganisationen werden nachgeahmt. Besonders problematisch: Oftmals verlinken die Kriminellen zu PayPal und nutzen diesen seriösen Zahlungsdienstleister als Fundraising-Tool. Das sorgt für besondere Vertrauenswürdigkeit. Ein Blick ins Impressum sollte daher Aufschluss darüber geben, wo sich der Sitz der Organisation befindet und ob es eine:n Ansprechpartner:in gibt. Bei Zweifeln sollte die Satzung oder der Jahresbericht angefordert werden und in anderen Quellen im Netz nach Äußerungen über die jeweilige Organisation und ihren Aktivitäten gesucht werden. Aber auch bei Spendenaufrufen von Privatpersonen via Social Media ist grundsätzlich Vorsicht angebracht. Man sollte nur dann spenden, wenn man die Personen persönlich kennt und ihnen vertraut.

Auf das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (Link verlässt die Seite der VZ) achten
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung ein Spenden-Siegel. Allerdings: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens 25.000 Euro an Spenden in den vergangenen zwei Geschäftsjahren erhalten haben, sich selbst beim DZI für eine Prüfung melden und außerdem die Kosten hierfür übernehmen. Kleinere Organisationen können das oft nicht leisten. Wenn ein Verein in der DZI-Liste fehlt, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist. Interessierte können in diesem Fall aber direkt Kontakt mit dem Verein aufnehmen und sich etwa zur Verwendung der Gelder informieren. Arbeitet die Organisation korrekt, wird sie Fragen beantworten und Auskunft erteilen. Trägt ein Spendenaufruf den DZI-Sternenkranz, ist garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.

Wer das Gefühl hat, Geld an eine unseriöse Organisation gespendet zu haben, sollte die Organisation bei der Spenderberatung des DZI melden.

Geschäft mit dem Mitleid – Nicht unter Druck setzen lassen
Kriminelle geben sich auf dem Weihnachtsmarkt, an der Haustür oder durch eingeworfene Grußkarten als wohltätige Spendensammler aus. Mit emotionsgeladenen Geschichten drängen sie zu Geldzahlungen. Auf keinen Fall sollten vorschnell Daten preisgegeben oder eine Unterschrift geleistet werden. Es ist ratsam, das Gespräch schnell zu beenden und online bzw. bei offiziellen Stellen Informationen über die Richtigkeit der getätigten Aussagen einzuholen. Denn oft stecken – anstatt gemeinnützige – wirtschaftliche Interessen dahinter. „Seriöse Organisationen berichten offen und hinreichend umfassend über ihre Arbeit, Strukturen und Finanzen. Nehmen die Spenden verschlungene Wege, die kein Mensch nachvollziehen kann, dann Finger weg!“ so Andrea Steinbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Weitere Informationen zum sicheren Spenden bieten Verbraucherzentrale und Polizei (Link verlässt die Seite der VZ) auf ihren Internetseiten.

Weitere Auskünfte, Hilfen und schriftliche Informationen gibt es bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale sowie in den Polizeipräsidien.

VZ-RLP

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