- Viele Wohnungen sind nicht barrierefrei und für eine häusliche Pflege ungeeignet.
- Durch rechtzeitige Anpassung der eigenen Wohnumgebung bleibt ein selbstbestimmtes Leben möglich.
- Die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen unterstützt mit kostenlosen Beratungsangeboten.
Die Wohnsituation von pflegebedürftigen Menschen ist oft ungünstig – so ist es in einer neuen Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZPQ) nachzulesen. Über drei Viertel der befragten pflegenden Angehörigen berichten von Barrieren im privaten Wohnraum und dadurch entstehenden Sicherheitsrisiken.
Immerhin leben von den rund 5 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland etwa 4,2 Millionen zuhause. Diese Zahl wird sich laut der Prognosen bis 2050 auf etwa 6,5 Millionen erhöhen. Damit die Pflege zu Hause gut funktioniert, muss die Beschaffenheit des Wohnraums möglichst barrierefrei oder zumindest barrierereduziert sein. Durch eine geschickte Wohnungsanpassung lassen sich viele Hindernisse beseitigen oder zumindest verringern. Sind die Wohnverhältnisse unpassend für die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen, kann sich dies weiter ungünstig auf die Gesundheit auswirken. Ist die Wohnung barrierefrei, kommt es seltener zu Stürzen in der eigenen Wohnung und Frakturen oder andere schwere Verletzungen werden vermieden.
"Barrierefreiheit sollte nicht erst dann Thema werden, wenn ein Notfall eingetreten ist. Es ist empfehlenswert, rechtzeitig Rat und Hilfe bei Fachleuten einzuholen", so Petra Ruß, Leiterin der Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen. "Eine frühzeitige Planung ermöglicht die Wohnumgebung individuell auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen und langfristig ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen." Wichtig sind stufenlose Eingangsbereiche und Zugänge, ein sicheres Treppenhaus mit Handläufen, breite Türen und ein barrierefreies Bad, das ausreichend Bewegungsflächen für die Assistenz der Hilfsperson bietet. Auch geeignete Hilfsmittel oder digitale Assistenzsysteme können zu einer Verbesserung der Wohnsituation beitragen.
LBST
Die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen ist ein Projekt des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung. Träger ist die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Kooperationspartner die Architektenkammer.
Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung.