- Regionales Bio-Gemüse benötigt weniger Energie, Pflanzenschutzmittel und Treibhausgase und punktet mit mehr Frische und Geschmack
- In einer Stichprobe hat die Verbraucherzentrale festgestellt, dass 56 Prozent des Bio-Gemüses im Handel aus Deutschland kommen.
- Der Anteil an Bio-Gemüse insgesamt hat sich seit der letzten Stichprobe in 2018 um 20 Prozent erhöht.
In einer Stichprobe hat die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im August in elf Supermärkten, Bio-Märkten und Discountern überprüft, wie viel Biogemüse aus Deutschland kommt. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der überprüften saisonalen Bio-Gemüse-sorten kommen aus Deutschland, 44 Prozent aus anderen EU-Ländern wie Spanien und den Niederlanden. Zucchini, Möhren und Tomaten sind in den Geschäften häufig in Bio-Qualität aus Deutschland zu finden, während Paprika, Gurken und Zwiebeln eher aus anderen Ländern stammen.
„Die Biolandwirtschaft benötigt weniger Energie und Pflanzenschutzmittel als die konventionelle Landwirtschaft“, so Sophie Röckert, Leiterin des Fachbereichs Lebensmittel und Ernährung. „Das schont das Klima und führt zu deutlich geringeren Pestizidrückständen im Gemüse.“ Auch die kurzen Transportwege bei regionaler Ware sparen Energie und Treibhausgase ein und sind meist die klimafreundlichere Wahl. Zudem punktet regionale Ware oft durch mehr Frische und einen intensiveren Geschmack. Und nebenbei unterstützt der Kauf regionaler Produkte auch noch die Landwirtschaft vor Ort.
Bereits 2018 hatte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz die Herkunft von Bio-Gemüse unter die Lupe genommen. Seither hat sich das Angebot an europäischem Bio-Gemüse insgesamt um knapp 20 Prozent erhöht. Wer saisonales Bio-Gemüse aus Deutschland kaufen möchte, findet in den Handelsketten ein nahezu gleichgroßes Angebot wie bereits vor fünf Jahren.
Die größte Auswahl an regionalem Bio-Gemüse bieten der Supermarkt Tegut und die Bio-Märkte Alnatura und Denns. Gut sortiert waren auch die Supermärkte REWE, Edeka, Lidl und Kaufland. Die Discounter Netto Marken-Discount, Penny, Aldi und der Supermarkt WASGAU hatten das kleinste Angebot an Bio-Gemüse. Allerdings hat sich das Angebot der überprüften Bio-Gemüsesorten bei Lidl und Aldi im Vergleich zu 2018 verdoppelt.
„Anbieter sollten dem Wunsch vieler Verbraucher und Verbraucherinnen nachkommen, mehr saisonales Bio-Gemüse aus Deutschland und noch besser aus der Region anzubieten“, so Sophie Röckert. „Zudem sollten sie Angaben zu der Herkunftsregion machen.“ Wer in seinem Supermarkt ein ausreichendes Angebot an Bio-Gemüse aus der Region vermisst, sollte bei der Filialleitung gezielt danach fragen.
Eine gute Alternative ist Gemüse von regionalen Bio-Bauern auf Wochenmärkten und in Hofläden. Eine weitere Möglichkeit heimische Bio-Produkte zu finden, ist das Regionalfenster, eine freiwillige Kennzeichnung für regionale Produkte. Durch diese Kennzeichnung können Interessierte auf einen Blick feststellen, woher das Gemüse kommt.
Ausführliche Informationen zu regionalen Lebensmitteln bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite.
VZ-RLP
gefördert vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) im Rahmen der Landesinitiative