Learning-Snack: Greenwashing erkennen. Für alle, die mehr wissen möchten! https://www.learningsnacks.de/share/244510/ (Link verlässt die Seiter der VZ)
Klimaneutrale Flüge, Produkte aus recyceltem Meeresplastik oder nachhaltigere Baumwolle: Viele Unternehmen scheinen sich wirklich Mühe zu geben, nachhaltiger zu wirtschaften. Aber oft steckt hinter den Versprechen mehr Marketing als wirkliche Anstrengungen – mit gravierenden Folgen für Klima, Umwelt und auch Verbraucher:innen.
Von Greenwashing spricht man, wenn ein Unternehmen sich und seinen Produkten durch PR und Marketing ein grünes Image verleiht, ohne dafür wirkliche Anstrengungen zu unternehmen oder diese belegen zu können. Unternehmen erfinden dafür zum Beispiel eigene Siegel, deren Kriterien sie selbst festlegen und die nicht unabhängig geprüft werden oder beschreiben ihre Produkte mit nachhaltig klingenden Wörtern, die nicht geschützt sind und nicht bewiesen werden müssen.
Greenwashing hat für Unternehmen viele Vorteile im Vergleich zu wirklich nachhaltigeren Produktionsweisen:
Für Klima, Umwelt und auch Verbraucher:innen dagegen hat Greenwashing nur Nachteile:
Greenwashing ist zwar an sich nicht verboten, kann aber in vielen Fällen als Verbrauchertäuschung und irreführende Werbung gewertet werden. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat bereits mehrere Unternehmen erfolgreich wegen des sogenannten Greenwashings abgemahnt. Einer der Fälle ging vor Gericht, das Klageverfahren wurde von der Verbraucherzentrale gewonnen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Verbraucher:innen tun gut daran, sich nicht von den Nachhaltigkeitsversprechen von Unternehmen täuschen zu lassen. Doch einfach ist das nicht. Ob ein Produkt wirklich nachhaltig hergestellt wurde oder in der Anwendung umweltfreundlich ist, lässt sich oft nur durch eine gründliche eigene Recherche herausfinden.
Doch es gibt einige Zeichen dafür, dass ein Unternehmen versucht, sich oder seine Produkte grüner darzustellen, als sie sind:
Vertrauenswürdige Siegel werden von einer unabhängigen Stelle geprüft. Ein Siegel, das von einem Unternehmen für die eigenen Produkte vergeben wird, ist meist nichts oder nur wenig wert.
Wörter wie „umweltfreundlich“, „nachhaltig“, „natürlich“ oder „klimaneutral“ sind nicht geschützt und können verwendet werden, ohne dass sie begründet werden müssen. Über die wirkliche Nachhaltigkeit eines Produktes sagen sie nichts aus. Unternehmen, die wirkliche Anstrengungen in Sachen nachhaltigerer oder klimafreundlicherer Produktion ergreifen, begründen dies meist ausführlich und nicht nur mit Schlagworten.
Manche Produkteigenschaften werden von vielen Verbraucher:innen mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Oft stimmt das auch – aber nicht bei jeder Produktgruppe. „Vegan“ ist ein gutes Beispiel dafür. Es bedeutet, dass auf tierische Inhaltsstoffe und Tierversuche verzichtet wird. Vegane Ernährung gilt als klimafreundlich, da durch den Verzicht auf Fleisch und andere tierische Erzeugnisse weniger CO² verbraucht wird. Ein veganes Kleidungsstück dagegen kann Plastik oder Synthetik enthalten und muss nicht besonders nachhaltig sein.
Die Aufschrift „Enthält Biobaumwolle“ kann auch ein Kleidungstück tragen, in dem nur ein Prozent Biobaumwolle enthalten ist. Die 99 Prozent aus konventionellen Anbau werden verschwiegen.
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