Was gibt es für Alternativen zu Bausparverträgen und Wohnungsbauprämie?
Welche Alternativen sonst noch in Frage kommen und welche Sparmodelle zu Ihnen passen, können Sie gerne im Rahmen einer Beratung mit unseren Expert:innen klären.
Das Wichtigste in Kürze:
Mit der Wohnungsbauprämie möchte der Staat den Wohnungsbau subventionieren und fördert damit Sparanlagen, die für Bau- und Sanierungsvorhaben bestimmt sind. Praktisch sind das in erster Linie Bausparverträge. Rechtlich gesehen fällt diese Förderung unter das Wohnungsbau-Prämiengesetz.
Die Wohnungsbauprämie ist eine staatliche Subvention, die Ihnen anteilig auf Ihr „wohnwirtschaftlich“ angelegtes Sparvermögen gewährt wird. Das bedeutet Sie bekommen eine Prämie auf eine Anlage, die sie später für Bau- oder Sanierungsvorhaben nutzen möchten.
Wohnwirtschaftlich bedeutet, dass Sie Ihr angespartes Vermögen für Zwecke wie den Wohnungsbau oder die Renovierung und Sanierung eines Hauses verwenden. Das heißt: Sie müssen das Geld für eine Verbesserung oder den Neubau einer Immobilie nutzen.
Hinweis: Sie sind von der wohnwirtschaftlichen Verwendung ausgenommen, wenn Sie bei Abschluss des Vertrages Ihr 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Sie können dann einmalig nach 7 Jahren frei über Ihr Guthaben verfügen. Dabei ist Ihr Anspruch auf eine Wohnungsbauprämie aber auf die Beiträge beschränkt, die Sie in den letzten 7 Sparjahren vor Verfügung des Guthabens geleistet haben.
Auch für Verträge, die vor 2009 abgeschlossen wurden, ist die wohnwirtschaftliche Verwendung nicht zwingend.
Derzeit werden 10 Prozent der förderberechtigten Einzahlungen berücksichtigt. Förderberechtigt sind aber höchstens 700 Euro (bei Ehegatten bis zu 1.400 Euro) jährlich und Sie müssen mindestens 50 Euro einzahlen. Voraussetzung ist, das Sie für diese Beiträge nicht bereits die Arbeitnehmer-Sparzulage in Anspruch genommen haben. Eine Doppelförderung derselben Beiträge ist nicht möglich.
Maximal können Sie also 70 Euro bzw. bei Ehepaaren 140 Euro jährlich als Wohnungsbauprämie erhalten.
Die Wohnungsbauprämie können Sie erhalten, wenn Sie in Deutschland uneingeschränkt steuerpflichtig sind und außerdem folgende Kriterien erfüllen:
Das zu versteuernde Einkommen ist bei Arbeitnehmern Ihr Brutto-Gehalt abzüglich etwaiger abzugsfähiger Positionen wie z.B. Werbungskosten. Auch wenn Ihr Brutto-Gehalt also über der Grenze von 35.000 Euro jährlich liegt, muss das nicht gleich heißen, dass Sie die Wohnungsbauprämie nicht in Anspruch nehmen können.
Die genaue Höhe Ihres zu versteuernden Einkommens finden Sie in Ihrem Steuerbescheid.
Die Wohnungsbauprämie können Sie für verschiedene Vertragsarten beantragen. Wichtig ist im Allgemeinen die "wohnwirtschaftliche" Verwendung der Anlage. Für folgende Vertragsarten können Sie derzeit die Prämie beantragen:
Wenn Sie das 25. Lebensjahr bei Abschluss eines Bausparvertrages noch nicht vollendet haben, haben Sie den Vorteil, dass Sie das geförderte Guthaben nicht wohnwirtschaftlich verwenden müssen. Das heißt: Sie können mit dem ersparten Geld später machen, was Sie möchten.
Allerdings erhalten Sie Wohnungsbauprämie nur auf Beiträge, die Sie in den letzten 7 Sparjahren vor Verfügung des Guthabens geleistet haben.
Wenn Sie bereits einen Bausparvertrag abgeschlossen haben, schickt Ihnen Ihre Bausparkasse wahrscheinlich automatisch jedes Jahr einen Antrag für die Wohnungsbauprämie zu. Diesen müssen Sie dann einfach ausfüllen und in der angegebenen Form an die Bank zurücksenden.
Wenn Sie einen förderungsfähigen Vertrag abgeschlossen haben, können Sie jederzeit bei Ihrer Bank oder Bau- und Wohnungsgenossenschaft nach einem entsprechenden Antrag fragen.
Nein. Er kann auch neu abgeschlossen werden. Allerdings wird die jedes Jahr beantragte Prämie nicht sofort gutgeschrieben, sondern erst nach Ablauf von 7 Jahren.
Die Prämie eines jeden Sparjahres können noch Sie bis zum Ablauf des zweiten Kalenderjahres, das auf das Sparjahr folgt, beantragen.
Die Wohnungsbauprämie wird zunächst auf dem Konto vorgemerkt. Auf Ihrem Kontoauszug sollte nach der Beantragung ersichtlich sein, ob die Prämie genehmigt wurde oder nicht.
Wann genau das ist, hängt aber natürlich auch davon ab, wann Sie die Prämie beantragt haben. Die Auszahlung aller zuvor beantragten und genehmigten Wohnungsbauprämien erfolgt erst, wenn Sie den Nachweis erbracht haben, dass das Kapital wohnwirtschaftlich verwendet wird.
Ohne die Wohnungsbauprämie rentiert sich ein Bausparvertrag in der Sparphase meist nicht. Die Prämie kann die Rendite allerdings deutlich verbessern. Voraussetzung ist, dass Sie eine geringe Bausparsumme vereinbaren, um so wenig Abschlussgebühren wie möglich zu bezahlen. Meist liegt die bei 1 Prozent der Bausparsumme.
Die Bausparsumme muss aber ausreichend hoch sein, damit Sie 700 Euro jährlich einzahlen dürfen. Ehepaare dürfen 1.400 Euro einzahlen. Wieviel Sie einzahlen dürfen, hängt von der Regelsparrate ab, die je nach Tarif unterschiedlich ist. Meist liegt sie um die 5 Promille der Bausparsumme. Dann ist eine Bausparsumme von 12.000 Euro ausreichend, bei Ehepaaren 24.000 Euro.
Aber Vorsicht: Ob das Bauspardarlehen später interessant ist oder Alternativen zur Immobilienfinanzierung besser geeignet sind, hängt von der Zinsentwicklung und der Verwendung ab.
Wichtig sind außerdem Kosten und Entgelte, die Sie für den Vertragsabschluss und über die Jahre zu zahlen haben. Sie können Ihren Gewinn schmälern. Vergleichen Sie darum am besten mehrere Angebote. Einen Tarifvergleich bietet die Stiftung Warentest.
Welche Alternativen sonst noch in Frage kommen und welche Sparmodelle zu Ihnen passen, können Sie gerne im Rahmen einer Beratung mit unseren Expert:innen klären.