So erkennen Sie unseriöse Online-Tradingplattformen

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Vorsicht vor unseriösen Handelsplattformen im Internet! Diese ködern mit lukrativen Anlagegeschäften - z.B. in Kryptowährungen. Aber die scheinbar hohen Gewinne werden nie ausgezahlt.
Ein mann steht vor einer Tafel mit vielen Statistiken und Diagrammen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Unseriöse Online-Handelsplattformen locken im Internet mit lukrativen Anlagegeschäften in Kryptowährungen, Devisen oder sogenannten Differenzkontrakten (CFDs).
  • Zeigen Sie Interesse, kümmern sich angebliche Berater:innen telefonisch intensiv um Sie, üben dabei aber massiven Druck aus.
  • Möchten Sie sich später, Ihr Geld oder den Gewinn auszahlen lassen, werden zumeist weitere Zahlungsforderungen gestellt – etwa um Steuern oder Gebühren vorab zu bezahlen.
  • Am Ende bekommen Sie Ihr Geld nicht zurück. Wir geben Tipps, wie Sie unseriöse Trading-Angebote im Internet erkennen.

 

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Typische Anlagegeschäfte betrügerischer Anbieter

Angebliche Anbieter von

  1. Differenzkontrakten (CFD),
  2. Devisenmarkt (Forex-Trading) und
  3. Kryptowährungen

ködern im Internet mit lukrativen Anlagegeschäften und satten Gewinnen. Anfänglich verzeichnen Anleger:innen angeblich Erträge in ihren Depots, dann verwandeln sich diese aber schnell in Verluste. Die betrügerischen Anbieter reagieren dann meist nicht mehr auf Anfragen und verweigern die Auszahlung.

Was sind Differenzkontrakte?

Mit Differenzkontrakten (Contract for Difference, kurz: CFD) spekulieren Anleger:innen auf die Kursentwicklung eines bestimmten Basiswerts (zum Beispiel einer Aktie oder Kryptowährung). CFDs sind hochspekulativ und bergen hohe Verlustrisiken. 

Was ist ein Devisenmarkt?

Beim Devisenhandel investieren Anleger:innen in Währungen und spekulieren auf Veränderungen der Wechselkurse. Depots zum Handel kann man bei verschiedenen Depotbanken oder Brokern eröffnen.

Was sind Kryptowährungen?

Mehr zum Thema Kryptowährung wie Bitcoin finden Sie im verlinkten Artikel.

Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören

Opfer finden. Psychisch manipulieren. Vertrauen aufbauen. Die Methoden, mit denen Anlagebetrüger:innen ihre Opfer überzeugen, Geld zu überweisen, sind vielfältig. In dieser Folge sprechen wir mit Barbara, die an solche Personen ihre Altersvorsorge verloren hat, in dem Glauben, es sei schlau angelegt. Anhand ihres Falles geben wir Tipps, wie man sich selbst schützen kann.

Der Podcast ist im Rahmen eines vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz geförderten Projekts entstanden.

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Mit Werbung im Newsfeed bei Nachrichtenplattformen wollen Anbieter Sie ködern

Die Maschen, mit denen unseriöse Trading-Plattformen Anleger:innen locken, sind meist ähnlich: Im Newsfeed bei Nachrichtenplattformen oder bei einem sozialen Netzwerk wird Werbung geschaltet, die mit einem gewinnsicheren Handelssystem lockt. Dieses Handelssystem beruht auf künstlicher Intelligenz. Teils wird auf vermeintlich seriöse Nachrichtenseiten verlinkt oder mit gefälschten Aussagen von Prominenten geworben.

Zeigen Sie Interesse, passiert in der Regel Folgendes:

  1. Anfangs wird nur ein kleines Startkapital von meist 250 Euro gefordert.
  2. Mit Hilfe von Berater:innen, die sich von nun an immer wieder telefonisch melden, wird vorgegaukelt, dass Sie ein professionelles Handelskonto eröffnen. In Wahrheit werden Ihre persönlichen Daten für betrügerische Zwecke abgefragt.
  3. Oft verlangen die Berater:innen dafür den direkten Zugriff auf Ihren Computer. Das geht beispielsweise mit der Software AnyDesk.
    Werden Sie hellhörig, wenn jemand Zugriff auf Ihren Rechner verlangt oder möchte, dass Sie in diesem Zusammenhang eine Software installieren - beispielsweise durch Klicken eines bestimmten Links. Gewähren Sie Niemandem Zugriff!
  4. Nicht wenige Verbraucher:innen berichten, dass später ihre online geführten Konten abgeräumt wurden.

Die Masche mit den vorgetäuschten Handelsgewinnen

Bevor Sie feststellen, dass Sie Ihr Geld nicht wieder sehen, kümmern sich die Berater:innen jedoch rührend um Ihr angebliches Handelsdepot und versprechen, mit ihrem Wissen beziehungsweise Handelssystem für massive Gewinne zu sorgen. Auf den ersten Blick scheint dies auch der Fall zu sein. Die Anleger:innen berichten über kräftige Gewinne in ihren vorgetäuschten Depots. Oft werden diese Erfolge auch in Messenger-Gruppen oder auf den sozialen Netzwerken gepostet und von anderen Anleger:innen kommentiert.

Wird Ihnen ein Service im Bereich der Geldanlage oder des "Tradings" angeboten, der Ihnen sichere Gewinne verspricht, sollten Sie äußerst vorsichtig werden. Es droht der Totalverlust Ihres Geldes, sei es aufgrund ungeeigneter Anlagevehikel oder Betruges.  

Es ist außerdem sehr fragwürdig, ob Anlageberater:innen Ihnen "Anlagegeheimnisse" offenlegen würden – nur um Ihr Vermögen zu vermehren. Wenn es solche Geheimnisse gäbe, würden sie diese wahrscheinlich eher für sich behalten und sich selbst bereichern.

Weitere Investitionen stellen größeren Gewinn in Aussicht

Die "persönlichen Berater:innen" versuchen dann, Sie zu weiteren hohen Einzahlungen zu überreden. Sie verweisen dabei auf die bereits erzielten (Schein-)Gewinne und darauf, dass es sich mit einer weiteren Einzahlung dann auch für alle wirklich lohne. Selbst Kredite solle man aufnehmen, um diese angeblich hundertprozentige Gewinnchance zu nutzen. Überwiesen werden soll das Geld dann meist ins Ausland oder auf ein Konto bei einer Kryptobörse. Die Berater:innen sind psychologisch gut trainiert und sehr erfolgreich darin, Druck auszuüben.

Seriöse Anlageberater:innen versuchen nicht, Sie zu einer Anlage zu überreden. Seien Sie in dem Fall vorsichtig und nehmen Sie keine Kredite auf.

Auszahlung des bereits investierten Kapitals wird erschwert

Die Probleme fangen dann an, wenn Sie Ihr Geld oder den angeblich vervielfachten Gewinn ausgezahlt bekommen möchten. Selbst Teilauszahlungen werden verweigert. Denn dafür verlangen die Berater:innen erst einmal weitere Einzahlungen – etwa um vorab angeblich

  • Gewinnsteuern zu decken,
  • sonstige Gebühren zu zahlen,
  • die eigene Liquidität nachzuweisen oder
  • eine notwendige Versicherung zu erwerben.

Manchmal fallen die Kurse in den Handelskonten auch wie von Wunderhand plötzlich gegen Null. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: Es gibt kein Geld zurück.

In der Regel verwenden die Betrüger:innen für diese Masche falsche Trading Portale: Die Gewinne und Verluste sind daher von Anfang an nur simuliert.

Das Geld wurde nie für Handelstransaktionen eingesetzt

Bei solchen Betrugsmaschen wird das Geld nie wirklich für Handelstransaktionen oder eine Kapitalanlage eingesetzt. Die Betrüger:innen lassen es sofort nach Einzahlung über dunkle Kanäle verschwinden. Auch die angeblichen Berater:innen sind dann nicht mehr erreichbar. Da das Geld in der Regel auf ausländische Konten überwiesen wurde und der Kontakt  abgebrochen wird, besteht kaum eine Chance, das verlorene Geld zurückzubekommen.

Bereits gängig ist, dass Betrüger:innen versuchen, ehemals Betrogene nach einigen Monaten erneut zu kontaktieren und erklären, dass das Geld wieder aufgetaucht sei. Als Gründe nennen sie beispielsweise ein zuvor eingefrorenes Konto oder Ähnliches.
Oft verwenden die Betrüger:innen gezielt Verweise auf die BaFin, um ihren Geschichten mehr Glaubhaftigkeit zu verleihen. Damit das Geld freigegeben werden könne, wird aber erneut eine Zahlung verlangt.

Wichtig Icon   Die BaFin kontaktiert ungefragt keine Privatpersonen und verlangt auch keine Zahlungen von Ihnen. Sie warnt selbst regelmäßig vor dieser Masche. 

Der Trick mit der Auszahlung und Weiterleitung

In jüngster Zeit berichten Betroffene vermehrt, dass ihnen ein höherer Betrag als angeblicher Gewinn, Bonus oder Versicherung auf ihr eigenes Girokonto überwiesen wurde. Den Betrag sollten sie dann auf ein Krypto-Tradingkonto weiterleiten.

Tatsächlich stammte das Geld aber nicht aus einem Gewinn oder einer Versicherung. Vielmehr ist das ausgezahlte Geld ein Kredit, den die Betrüger unter dem Namen des Betroffenen bei dessen Bank mittels erschlichener Zugangsdaten abgeschlossen haben. Betroffene, die das Geld auf Tradingkonten weitergeleitet haben, sahen es nicht wieder.

So erkennen Sie unseriöse Online-Handelsplattformen

Damit Sie nicht auf diesen Online-Betrug hereinfallen, achten Sie auf folgende Punkte:

  • Erlaubnis für Finanzgeschäfte in Deutschland
    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor Geschäften mit Handelsplattformen, die ohne Erlaubnis in Deutschland agieren. Ob Anbieter diese Zulassung haben, erfahren Sie in der Unternehmensdatenbank der BaFin. Meiden Sie Unternehmen, die dort nicht aufgeführt sind. Sie können auch beim Verbrauchertelefon der BaFin kostenfrei unter der Nummer 0800 2 100 500 nach dem Anbieter fragen.
  • Werbung
    Prüfen Sie die Verlinkungen auf den scheinbar seriösen Nachrichtenseiten. Verweisen alle auf die beworbene Plattform, ist es unwahrscheinlich, dass die Seite seriös ist.
  • Impressum
    Prüfen Sie, ob die Internetseite mit der beworbenen Online-Trading-Plattform ein Impressum besitzt. Tut sie das nicht, sollten Sie dort kein Geld einzahlen.
  • Kontaktdaten
    Im Impressum müssen unter anderem die Adresse, ein Vertretungsberechtigter und eine E-Mail-Adresse angegeben sein. Außerdem sollte es einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer geben. Befindet sich die angegebene Geschäftsadresse im Ausland oder sind ausländische Telefonnummern genannt, sollten die Alarmglocken schrillen. Hier finden Sie mehr Informationen zu den Informationspflichten von Internet-Anbietern.
  • Anrufe aus dem Ausland
    Beim Registrieren auf unseriösen Trading-Plattformen muss man meistens eine Telefonnummer angeben. Man erhält dann zeitnah einen Anruf von angeblichen Broker:innen – oft über Rufnummern aus dem Ausland, die in der Regel nicht zurückgerufen werden können.
  • Glaubwürdigkeit
    Hinterfragen Sie Angebote, die Ihnen satte Gewinne versprechen, ohne über Risiken aufzuklären. Hinterfragen Sie auch, wenn Anlageberater:innen in ihrem Vorhaben zu selbstlos erscheinen und von Anlagegeheimnissen sprechen.
  • Unaufgeforderter Kontakt
    Werden Sie kontaktiert, ohne zuvor Interesse an Kryptowährungen gezeigt zu haben, sollte Sie misstrauisch sein.
Wer einem Betrug aufgesessen ist, sollte bei der Polizei Anzeige erstatten und sich bei der Bankenaufsicht BaFin beschweren. Hilfreich sind Namen, Telefonnummern und IBAN/Kontonummern der Betrüger:innen.

Vorsicht Betrug: Nach dem Geldverlust durch unseriöse oder riskante Anlagen könnten Betroffene in eine weitere Falle tappen.

Uns sind Fälle bekannt, in denen sich Kriminelle am Telefon als Mitarbeiter:innen der Verbraucherzentrale ausgeben und behaupten, verlorenes Geld aus einem "Kontingent" zurückzahlen zu können. Für diesen "Service" verlangen sie eine Gebühr vorab.

Solche Anrufe kommen niemals von einer echten Verbraucherzentrale! Denn wir rufen weder jemanden ohne Termin oder Rückrufbitte an, noch gleichen wir Verluste aus Geldanlagen aus.

Weitere Betrugsmasche: betrügerische Kreditaufnahme über Video-Ident Verfahren

Mitarbeitende von betrügerischen Trading-Plattformen versuchen Sie zu überreden, ein Video-Ident-Verfahren durchzuführen. Auf dieser Basis und weiterer persönlicher Daten und Dokumente wollen die Betrüger heimlich einen Kredit bei einer Bank auf Ihren Namen beantragen. Das Geld wird dann an die Betrüger ausgezahlt. Wie Sie sich schützen was können Sie tun können, erfahren Sie in dieser Verbraucherwarnung.

Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.
Ein Mann fährt auf einem Lastenfahrrad

Verkaufsstopp bei Babboe: Zwei weitere Modelle sind betroffen

Die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbrauchsgütersicherheit hatte im Februar den Verkauf von Lastenrädern der Marke Babboe gestoppt. Da bei einigen Modellen Sicherheitsmängel vorlagen, die zum Teil in Rahmenbrüchen endeten, muss sich der Lastenfahrrad-Hersteller nun mit strafrechtlichen Ermittlungen auseinander setzen.