Ergebnisse zeigen: Nur wer suchet, der findet. Bei einer Stichprobe im Juni hat die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz das Angebot an Frischmilch in 14 Supermärkten und Discountern in sechs Städten unter die Lupe genommen.
In Boppard, Dudenhofen, Frankenthal, Koblenz, Ludwigshafen und Mainz wurden insgesamt 203 Packungen Frischmilch geprüft. "Wir haben festgestellt: Nur 32 der untersuchten Packungen waren traditionell hergestellte Milch. Die Molkereien setzen offensichtlich verstärkt auf ESL-Milch", so die Ernährungsexpertin Susanne Umbach. Die Abkürzung ESL steht für den Fachbegriff "extended shelf life". Das ist Milch, die mit verschiedenen Verfahren wie stärkerer Erhitzung beziehungsweise Filtration länger haltbar gemacht wird. Traditionell hergestellte Milch wird dagegen nur pasteurisiert, also auf 72 bis 75 Grad erhitzt. Für Liebhaber der klassischen "Frischmilch" bedeutet die Marktsituation: Sie können nur aus einem sehr beschränkten Angebot wählen.
In acht der 14 aufgesuchten Geschäfte fanden die Verbraucher-schützer traditionell hergestellte Frischmilch. Enttäuschend ist laut Umbach das Angebot bei den Discountern. Denn dort gehen Verbraucherinnen und Verbraucher, die traditionelle Milch lieber mögen, leer aus. Im Kühlregal fand sich ausschließlich die länger haltbare ESL-Milch: "Immerhin weisen fast alle Hersteller, die beim Marktcheck getestet wurden, freiwillig auf die unterschiedlichen Verfahren hin. Allerdings muss man schon sehr genau auf die Packungen schauen, denn der Hinweis traditionell hergestellt oder länger haltbar ist teilweise schwer zu finden oder schlecht zu lesen. Wer zudem Wert auf eine traditionelle Frischmilch aus der Region legt, wird kaum fündig", so Umbach. Nur eine Milch der Stichprobe wurde in Rheinland-Pfalz abgefüllt.
Gefördert wird die Aktion vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (MUEEF) im Rahmen der Kampagne