Während draußen die Temperaturen fallen und sich die Natur in einen frostigen Mantel hüllt, erlebt ein besonderes Gemüse seine Hochsaison: der Grünkohl. Dieses grüne Blattgemüse hat nicht nur in der traditionellen norddeutschen Küche einen festen Platz, sondern findet aufgrund seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und gesundheitlichen Vorteile auch darüber hinaus immer mehr Liebhaber.
Die Grünkohlzeit beginnt im Herbst und reicht bis in den März hinein. Je länger es richtig kalt bleibt, desto ausgedehnter ist auch die Saison, denn Grünkohl besitzt eine gute Frosthärte bis minus 15 Grad Celsius.
Zugegebenermaßen ist dieser Kohl im gekochten Zustand keine visuelle Pracht. Dafür punktet er mit inneren Werten, denn Grünkohl zählt zu den Wintergemüsen mit den höchsten Nährstoffgehalten. Neben hochwertigem Eiweiß und Ballaststoffen ist Grünkohl reich an Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen und zahlreichen Vitaminen, wie beispielsweise Vitamin C. Außerdem punktet das grüne Gemüse mit einem sehr hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Diese können das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Beim Einkaufen sollte man auf knackige Blätter mit frischgrüner beziehungsweise violetter Farbe, ohne Vergilbungen oder Faulstellen achten. Im Gemüsefach des Kühlschranks ist er einige Tage haltbar. Vor der Zubereitung werden die Blätter gründlich gewaschen und von den dicken Mittelrippen getrennt. Am besten wird er in Salzwasser blanchiert, anschließend fein gehackt und in Olivenöl oder Sahne gedünstet. Durch diese schonende Garmethode bleiben möglichst viele der wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Natürlich kennen wir alle das klassische Rezept für Grünkohl mit Pinkel oder Kassler. Doch es lohnt sich, über den Tellerrand zu schauen und den Grünkohl mal anders zu genießen. Eine leckere Alternative ist beispielsweise eine Cremesuppe, eine Quiche oder einen Auflauf. Auch roh schmeckt Grünkohl hervorragend als Salat mit gerösteten Pinienkernen, getrockneten Cranberrys und einem erfrischenden Zitronen-Dressing.
Übrigens: Grünkohl wird oft als Wintergemüse betrachtet, das erst nach dem ersten Frost richtig gut schmecken soll. Tatsächlich braucht Grünkohl niedrige Temperaturen, aber keinen Frost, um süßer und milder zu schmecken. Moderne Sortenzüchtungen mit höherem Zuckergehalt kommen ohne niedrige Temperaturen aus und sind bereits ab Mitte September verfügbar.
Weitere „Wissenshäppchen“ mit Tipps rund um Lebensmittel sind auf der Webseite der Verbraucherzentrale zu finden.
VZ-RLP
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