Wenn die Tage kühler werden und der Herbst beginnt, steigt der Appetit auf Zwiebelkuchen. Regional gibt es unterschiedliche Varianten: Während im Elsass Zwiebelkuchen meist mit einem luftigen Hefeteig zubereitet wird, bevorzugen die Schwaben einen knusprigen Mürbeteig. Wenn es mal schnell gehen muss, tut es auch ein Quark-Öl-Teig - als Ersatz für einen Hefeteig.
Aber egal, welcher Teig zubereitet wird, die Hauptzutat für den Kuchen ist die Zwiebel. Der markante Geruch und Geschmack der Zwiebel resultiert aus Schwefelverbindungen, den Sulfiden. Sie sind es auch, die uns beim Schneiden zu Tränen rühren. Wenn die Zwiebel unter kaltem Wasser geschält und angeschnitten wird und anschließend ein feuchtes Schneidebrett sowie ein sehr scharfes Messer verwendet werden, bleiben die Taschentücher jedoch weitestgehend trocken. Je nach Geschmack kann die pikant-scharfe Haushaltszwiebel oder die mildere Gemüsezwiebel verwendet werden. Die Zwiebeln werden in Ringe oder grobe Würfel geschnitten und in heißem Öl kräftig angebraten und weiter geschmort. Wenn die Zwiebeln danach im Ofen weiter garen, entsteht eine intensive Süße und sie sind besser verträglich. Auch der Zusatz von beispielsweise Kümmel oder Thymian hilft bei der Verdauung. Ganz klassisch wird noch etwas geräucherter Speck oder gekochter Schinken hinzugefügt. Für die vegetarische Variante lässt man das Fleisch einfach weg und mischt weiße mit roten Zwiebeln – das ergibt schöne Farbtupfer. Für mehr Würze sorgt Käse auf dem Zwiebelkuchen. Käsesorten, die sich gut dafür eignen sind etwa Emmentaler, Bergkäse, Parmesan oder Gorgonzola.
Die Zwiebelmasse lässt sich mit Eiern und Schmand, saurer Sahne oder fettarmem Frischkäse binden. Abgeschmeckt wird mit verschiedenen Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Knoblauch, Kümmel, Muskat oder mediterranen Kräutern. Dann den Belag auf den Boden streichen und eventuell noch mit gehackten Walnüssen bestreuen. Der Zwiebelkuchen wird 35 bis 55 Minuten im Ofen gebacken. Rezepte gibt es reichlich in Kochbüchern oder in Foren im Internet.
Wer den Herbstklassiker neu entdecken möchte, kann mit verschiedenen Zutaten experimentieren. Die Zwiebel lässt sich sehr gut mit Obst wie Apfel, Birne, Traube Feige oder Gemüse wie Möhren und Kürbis kombinieren. Das pikante Gebäck schmeckt auch mit Pfifferlingen. Oder einfach mal den Zwiebelkuchen auf mediterrane Art mit Tomaten, schwarzen Oliven, Sardellen oder Kapern probieren – sehr lecker!
Zu Zwiebelkuchen passt ein Glas Federweißer. Guten Appetit.
Weitere „Wissenshäppchen“ mit Tipps rund um Lebensmittel sind auf der Webseite der Verbraucherzentrale zu finden.
VZ-RLP
gefördert vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) im Rahmen der Landesinitiative