Betrugsmasche: Vorsicht bei Lieferschein von anderem Anbieter

Stand:
Auf verschiedenen Online-Marktplätzen geben Betrüger:innen teils Bestellungen im Namen von Verbraucher:innen bei anderen Anbietern auf. Zahlen diese die Rechnungen nicht, kommt es zu Inkasso-Forderungen. Darauf sollten Sie achten.
Auf einem Handy wird für ein Produkt ein günstigerer Preis angezeigt als auf der Rechnung, die neben dem Paket liegt.
Off
Icon Warnung

Wovor warnen wir?

 

Verbraucher:innen berichten teils, dass sie nach der Bestellung und Bezahlung einer Ware bei einem Online-Marktplatz den Lieferschein und die Rechnung eines Anbieters im Paket finden, bei dem sie ihre Bestellung aber nicht aufgegeben haben. Einige Wochen später folgt der Mahnbescheid.

So funktioniert die Betrugsmasche:

  1. Die Betrüger:innen stellen ein Produkt – meist zu günstigen Preisen – bei einem Online-Marktplatz ein.
  2. Tätigen Sie eine Bestellung, erhalten die Betrüger:innen zusätzlich zur Zahlung auch Ihre Kontakt- und Lieferdaten.
  3. Mit den Daten geben die Betrüger:innen in Ihrem Namen dann eine Bestellung bei einem anderen Anbieter auf. Dazu nutzen sie die Zahlung auf Rechnung mit Ihren Daten.
  4. Der andere Anbieter sendet das bestellte – meist teurere – Produkt samt Rechnung an Sie.
  5. Reagieren Sie nicht auf die Rechnung, erhalten Sie zunächst Mahnungen, später auch Inkasso-Forderungen des anderen Anbieters.

Diese Masche wird auch oft als Dreiecksbetrug bezeichnet.

Einige Unternehmen warnen auf ihren Seiten bereits vor der Masche und weisen, darauf hin, dass der in Rechnung gestellte Betrag dennoch gezahlt werden muss. Alternativ muss die Ware zurückgesandt werden.

Rechtlich gesehen haben Verbraucher:innen hier leider nur einen Anspruch gegenüber den Betrüger:innen – und diese sind zu diesem Zeitpunkt in der Regel nicht mehr erreichbar.

 

Icon Was tun?

Was können Sie tun?

 

Ein solcher Betrug ist auf einem Online-Marktplatz in der Regel im Vorfeld nicht einfach zu erkennen. Achten Sie daher genau auf die Informationen, die Sie auf der beigelegten Rechnung oder dem Lieferschein finden.

  • Prüfen Sie bei Ihnen unbekannten Händlern, ob und welche Bewertungen es im Internet zu diesen gibt. Dabei hilft der Fakeshop-Finder.
  • Kontaktieren Sie den Online-Marktplatz und melden Sie den betrügerischen Account.
  • Stellen Sie eine Strafanzeige bei der Polizei.
  • Reagieren Sie in jedem Fall auf Mahnungen und Inkasso-Forderungen.
  • Schildern Sie dem Anbieter den Fall und erklären Sie genau, dass Sie die Bestellung nicht selbst aufgegeben haben. Erwähnen Sie auch, dass Sie bereits eine Strafanzeige gestellt haben. Nutzen Sie dafür gern unseren Musterbrief.
  • Sollten Sie einen Bezahldienst genutzt haben, kontaktieren Sie diesen, um die Zahlung an den betrügerischen Account möglicherweise zurückzubekommen.

 

Icon Informationen

Weitere Informationen und Wissenswertes

 

Beschwerdepostfach-Banner

Ihre Erfahrungen sind wichtig!

Für die Marktbeobachtung aus Verbrauchersicht können Ihre Erfahrungen sehr wertvoll sein: Schildern Sie uns Ihre Schwierigkeiten mit Unternehmen, Anbietern oder Produkten.

Nutzen Sie unser kostenloses Beschwerdeformular >>


Ratgeber-Tipps

Ratgeber Wärmepumpe
Unabhängig werden von teurem Gas und Öl, Klima schonen, Kosten sparen
Das Vorsorge-Handbuch
Wer sich wünscht, selbstbestimmt zu leben und Entscheidungen zu treffen, und sich wünscht, das auch am Lebensabend zu…
Frau überlegt: soll sie Nahrungsergänzungsmittel kaufen oder nicht

vzbv-Papier: 10 Punkte für mehr Verbraucherschutz in den ersten 100 Tagen

Viele Verbraucher:innen sorgen sich zunehmend wegen steigender Kosten, vor allem bei Lebensmitteln und Energie. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat daher ein Sofortprogramm mit zehn Forderungen an die künftige Bundesregierung erstellt, die sie in den ersten 100 Tagen angehen soll.
Frau im bunten dicken Wollpulli sitzt mit Teetasse und Heizkostenabrechnung vor einer Heizung

Unterstützung bei hohen Heizkosten: Ihr Recht auf Sozialleistungen

Auch Menschen mit regelmäßigem Einkommen können Anspruch auf Sozialleistungen bei hohen Heizkosten haben. Die Verbraucherzentrale erklärt, worauf Sie achten sollten.
Grafische Darstellung: Links im Bild eine wütende Frau, rechts daneben ein Smartphone, auf dem die Seite dein-rundfunkbeitrag.de zu sehen ist, daran ein roter Kreis mit Euroscheinen. Ganz rechts befindet sich ein großes rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

dein-rundfunkbeitrag.de verlangt Geld für kostenlosen Service

Über die Webseite dein-rundfunkbeitrag.de stellt ein privates Unternehmen Verbraucher:innen Online-Formulare für die Kontaktaufnahme zum Beitragsservice der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten zur Verfügung. Für die Übermittlung der Formulare an den Beitragsservice verlangt die Firma 39,99 Euro.