Gesunde Ernährung: Fragwürdige Alternativen aus der Fabrik

Stand:
Gemüse und Obst sind Dank Vitaminen, Mineral- sowie sekundären Pflanzen- und Ballaststoffen eine unverzichtbare Quelle fürs körperliche Wohlergehen. Die Alternativen aus der Fabrik, ob pulverisiert oder flüssig, hinken den Originalen jedoch weit hinterher.
Eine Salatschüssel mit Obst und Gemüse

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich drei Portionen Gemüse (circa 400 Gramm) und zwei Portionen Obst (circa 250 Gramm) zu verzehren.
  • Smoothies enthalten weniger Ballaststoffe, Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe als ganze Früchte.
  • Durch die Einnahme pulverisierter Früchte, die in Form von Pulver und Kapseln angeboten werden, werden schnell die empfohlenen Tagesrationen überschritten.
On

Das Credo lautet: Täglich mindestens 5 Portionen Gemüse und Obst essen (3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst). So wünschen sich Ernährungswissenschaftler den Verzehr von Gemüse und Obst. Das schafft nicht jeder - und greift hoffnungsvoll zu Ersatzfrüchten aufbereitet als Pulver, Tabletten oder Smoothies. Wer denkt, die bequeme Kopie biete so viel wie das Original, der irrt teils gewaltig.

Pulver, Kapseln & Co.

Die Früchte werden pulverisiert, danach in Kapseln gepresst oder zu Extrakten verarbeitet. Dabei sollen durch schonende Verfahren alle wertvollen Stoffe erhalten bleiben. Fraglich ist jedoch, ob der Körper sie in gleicher Weiser aufnehmen kann. Selbst die Hersteller bezeichnen ihre Produkte lediglich als "das Beste nach Gemüse und Obst" und geben noch eine gesonderte Portion synthetischer Vitamine hinzu.

Allen voran Vitamin C, das klassische Obst- und Gemüsevitamin. Wer hofft, sich durch die Pulver gesund zu halten, erzielt womöglich sogar den gegenteiligen Effekt. Denn mit den Tagesrationen, zu denen die Hersteller raten, kann man rasch über den empfehlenswerten Mengen für Vitamine liegen. Wer denkt "viel hilft viel", der täuscht sich. Teils bringen die teuer eingekauften Vitamine aus der Retorte keinerlei Nutzen, teils bergen sie sogar ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, wie beispielsweise bei zu viel eingenommenem, künstlichem Betacarotin.

Smoothies

Eine Obstmahlzeit aus der Flasche - so praktisch kann eine Zwischenmahlzeit sein. Smoothies sind seit Jahren ein fester Bestandteil in den Kühlregalen. Die flüssigen Früchte sind jedoch höchstens zweite Wahl. Sie sind recht unterschiedlich zusammengesetzt - einige enthalten zu einem großen Teil Saft oder Saftkonzentrate, andere püriertes Obst, Fruchtmark, Fruchtfleisch oder ein Gemisch daraus. Es gibt auch Smoothies mit Gemüse, gemischt mit Obst oder Fruchtsäften.

Da fast ausschließlich geschälte Früchte verwendet werden, enthalten Smoothies weniger Ballaststoffe, Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe als ganze Früchte. Denn viele dieser wichtigen Inhaltsstoffe sitzen in und unter der Schale.

Die konkrete Zusammensetzung  lässt sich nur in der Zutatenliste, die häufig auf der Rückseite angebracht ist, erkennen. Ein "guter" Smoothie sollte laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu mindestens 50 Prozent aus Obst oder Gemüse in Stücken oder Püree bestehen und nicht nur aus Saft.

Um den Verkauf der Smoothies anzukurbeln, drucken manche Hersteller gerne exotische Früchtenamen prominent auf die Flasche, die jedoch bei weitem nicht den überwiegenden Anteil am Produkt ausmachen. So bestehen diese Produkte bei einem genauen Blick in das Zutatenverzeichnis manchmal vor allem aus kostengünstigerem Apfel- und/oder Bananensaft/-püree. Immerhin: Auf den Zusatz von Zucker wird erfreulicherweise verzichtet; die Süße stammt aus dem Obst. So kann ein Smoothie ab und an eine Portion Obst oder Gemüse ersetzen.

Ökologisch verärgern Smoothies, weil zur Herstellung und Kühlung reichlich Energie verbraucht wird und sich die Fläschchen im Jahr zu einem großen Müllberg türmen.

Starke Argumente aus der Natur

Sinnvoll ist es also, auf ganze Früchte statt auf Alternativen aus der Fabrik zurück zu greifen. Nur beim Verzehr der ganzen Frucht bzw. des Gemüses wird tatsächlich auch das gesamte Spektrum an lebensnotwendigen und bioaktiven Substanzen aufgenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich drei Portionen (eine Portion entspricht in etwa einer Handfläche) Gemüse (circa 400 Gramm) und zwei Portionen Obst (circa 250 Gramm) zu essen. Wegen der unterschiedlichen, sekundären Pflanzenstoffe in den verschiedenen Obst- und Gemüsearten sollte die ganze Vielfalt des Angebots an Gemüse und Obst genutzt werden.

Abgesehen von sehr süßen Früchten enthalten Gemüse und Obst zudem wenig Kalorien, aber dafür wichtige Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium. Ein weiteres Plus: Die Feld- und Gartenfrüchte helfen durch ihren Gehalt an Ballaststoffen der Verdauung und können laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung das Risiko für Fettstoffwechselstörungen verringern.

Tipp

  • Sorgen Sie immer für einen Vorrat an Gemüse und Obst. Hier zeigen wir Ihnen wie Gemüse und Obst gelagert wird, damit es möglichst lange genießbar ist.
  • Richten Sie Gemüse und Obst schön appetitlich geschnitten zu Hause als Zwischenmahlzeit an. Dann greifen alle gerne zu. Geschnitten und verpackt in einer Dose lässt es sich gut in die Kita, die Schule oder zur Arbeit mitnehmen.
  • Überlegen Sie zu jeder Mahlzeit, welches Obst oder Gemüse dazu passen könnte.
  • Verdoppeln Sie Ihre übliche Gemüseportion, ob als Salat, als Rohkost oder als gegarte Beilage!
  • Orientieren Sie sich an Gemüse und Obst der Saison. Hierzu können Sie sich Anregungen bei unseren Rezepten holen.
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.